Beaufort

Liban | Royaume de Jerusalem

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Toponymes connus

  • Beaufort Med.
  • Qalaat al-Shaqif Arnun - Qalʿat Šaqīf Arnūn / قلعة الشئيف أرنون Arabic Contemp.
  • Belfort Med.

Description

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Geschichte

Die Burg Beaufort liegt zwischen Nabatiye und Marjayoun am Rand eines Abrgrunds direkt über demFluss Nahr al-Litani. Von diesem Bergkamm aus kontrollierten die Kreuzritter den Weg von Tyrus nach Damaskus. Sie war Teil einer Nord-Süd Verteidigungskette des Königreiches Jerusalem, die sich im Süden bis zur Burgen von Outre Jourdain erstreckte.

Die bereits von den Arabern befestigte Baute wurde den Franken von Atabeg von Damaskus Schihab al-Din im Jahre 1139 übergeben. Foulques von Anjou  gab sie selbst dem Herrn von Sagette (Saida), der damit einer der stärksten Herren der region wurde. 1179 fanden die überlebenden Ritter der Schlacht von Marjayoun in Beaufort Zuflucht.

Salah ad-Din unternahm nach seinem Sieg in Hattin (1187) die Burg zu erobern, was ihm erst nach einem Jahr Kämpfe gegen Renaud von Sagette gelang.

Im Jahre 1240, als der Sultan von Damaskus al-Salih Ismael vom Machtaufstieg seines Neffen al-Salih Ayyub in Ägypten beunruhig war,  bekamen die Franken Beaufort zurück, als Gegenleistung für ihre Unterstützung. Er musste übrigens die ayyubidische  Garnison der Festung durch eine Belagerung zwingen, den Ort zu räumen, um das Bündnis in Kraft treten zu lassen. 1260 kaufte der Tempelorden Julien von Sidon die Burg und seine gesamte grafschaft ab und unternahm einige Bauarbeiten zur Verteidigung.

Baibars Heer brauchte 1268 nicht weniger als 26 Belagerungsmaschinen und zehn Tage Beschießung , um Beaufort zu erobern.

Im 17. Jahrhundert befestigte der Emir Fakr el-Din die Burg in seinem Aufstand gegen den Sultan; die Folge war die zerstörerische Belagerung durch den osmanischen Gouverneur von Damasku.

Ab 1975 diente Beaufort als strategische Position der Libaneser, ab 1982 der israelischen Armee. Beaufort wurde bis zu seiner Räumung im Jahre 2000 mehrmals bombardiert und beschädigt.

Die Festung besteht aus zwei Teilen : ein höheres mit den ältesten, d.h. von den Franken und Ayyubiden gebauten Teilen und ein jüngeres auf dem östlichen Hang des Kamms. Beide teil sind mit einer Rampe über dem Litani-Fluss verbunden.

Der obere Teil ist auf südlicher Seite mit einer vier Meter starken Schildmauer beschützt. Der viereckige Bergfried lehnt sich an der Westmauer, am großen Saal der Templer und an deren Kapelle an; die Kapelle ist völlig zerstört. Es bleibt noch ein schöner ayyubidischer achteckiger Turm im nördlichen Teil der Festung stehen.

Die untere Teil ist viel besser erhalten, mit einer komplexen Reihe von Gängen, Kasematten, Schießeinrichtungen und Wohngebäuden.

Südlich der Hochebene hat man bei schönem Wetter einen Blick auf die Burg Toron und östlich auf Subeibe.

Beaufort bleibt trotz der Zerstörungen eine der faszinierendsten Festungen der Region.